Das nächste Kapitel trägt den interessanten Titel: "Nach vorne fallen."
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Die Inspiration dazu hat der Autor Gary L. Thomas bekommen, als er während einer Wanderung einen schmalen, aber reißenden Fluß mittels eines Sprungs überqueren musste. Sein Begleiter riet ihm "nach vorne zu fallen" falls der Sprung nicht weit genug sein sollte.
Dieses Bild verwendet Thomas nun im Zusammenhang mit dem Scheitern in der Ehe. Denn: Stürze werden kommen. Jeder fällt irgendwann. Gut ist, wenn die Richtung stimmt. Wir können nämlich bestimmen, in welche Richtung wir fallen - von unserem Ehepartner weg oder zu ihm hin.
Verliebtheit kommt über einen - man ist zunächst mal machtlos dagegen. Liebe ist ein bewusster Entschluss, eine aktive Bewegung, eine Wahl. Wenn Hindernisse auftauchen, wir wütend reagieren oder einfach nur müde, enttäuscht oder erschöpft sind, besteht die Gefahr sich vom Partner anhaltend zurückzuziehen oder sich gar nach einem anderen, "besseren", umzusehen. Das Gegenteil von Liebe im biblischen Sinne ist nicht Hass sondern Gleichgültigkeit. (Viele, auch sogen. "christliche", Ehen bestehen weiterhin auf dem Papier, aber die Partner verschließen sich voreinander, bleiben sich gegenseitig das Geschenk ihrer selbst schuldig und weigern sich innerlich weiter miteinander verheiratet zu sein.)
"Nach vorne falle", sich also immer auf den Partner zubewegen, drückt sich körperlich, emotional und geistlich aus. Reife Erwachsene wissen, dass zu jeder Beziehung Konflikte, Schuldbekenntnisse und Vergebung gehören. Um Konflikte zu lösen, müssen wir logischerweise
mehr und nicht weniger aufeinander zugehen.
Zu-Hören. Verstehen wollen. Hin-Sehen, den anderen sehen. Und sich dem eigenen negativen Verhalten und Denken stellen. Kompromisse schließen. Die Beziehung höher stellen als mein Recht, meine Wünsche, meinen Geschmack. Die Bibel nennt das "Selbstverleugnung" oder "sich selbst sterben", den Egoismus begraben.